Samstag, 28. April 2012

Der größte Menhir der Welt

Der Grand Menhir, auch Menhir brisé genannt, in Locmariaquer in der Bretagne (Department Morbihan) ist der größte bekannte Menhir der Welt.

Wikipedia schreibt:

Der umgestürzte Stein liegt innerhalb der 'Archäologischen Zone' von Locmariaquer (bretonisch: Lokmaria-Kaer), einer kleinen Gemeinde südlich von Auray, etwa 12 km von Carnac entfernt, am Golf von Morbihan in der Bretagne (Frankreich).

Der Grand Menhir besteht aus − gegenüber Granit leichter zu bearbeitendem − Orthogneis-Gestein und wurde aus der Umgebung von Auray (Entfernung etwa 10 km) − wahrscheinlich auf Astrollen − hierher transportiert, mit Hilfe von Seilen, Hebeln und Erdanschüttungen aufgerichtet und in ein vorbereitetes, etwa 2 Meter tiefes Erdloch gesetzt. Der Stein war ursprünglich 20,60 Meter lang und erreichte aufgerichtet eine Höhe von etwa 18,50 Meter. Die Außen- und Flachseiten des Steines sind gerundet, was entweder − aus Gründen der Gewichtsersparnis − noch im Steinbruch und/oder am Aufstellungsort geschah. Sein Gesamtgewicht beträgt etwa 280 Tonnen.

Heute besteht der gewaltige Stein aus 4 Teilstücken: Drei Teilstücke liegen in südwestlicher Richtung; das untere und größte Teilstück fiel etwa in Querrichtung dazu. Das größte Teilstück ist ca. 7 m lang, die beiden mittleren Teilstücke messen jeweils etwa 4,50 m und das obere Teilstück erreicht immer noch eine Länge von über 4 m.


Der Stein wurde um 4500 v. Chr. als Teil eines Alignements aus 19 Steinen errichtet, welches auf eine freistehende Stele zuführte − den späteren Hauptstein der Table des Marchand. Etwa 200 Jahre nach seiner Aufrichtung wurde der Menhir aus unbekannten Gründen umgestürzt − möglicherweise war es beabsichtigt, Teilstücke als Deckenplatten für einen oder mehrere Dolmen wiederzuverwenden, wie es bei anderen Bauten in der Umgebung (Table des Marchand, Er Grah, Gavrinis, Mané Rutual) geschah. Beim Umstürzen zerbrach er in vier Teile, wobei beinahe gerade Bruchkanten mit weitgehend ebenen Flächen entstanden − so als ob diese Bruchkanten durch Einkerbungen von Menschenhand vorbereitet wurden.

Sonntag, 18. März 2012

Unterwegs im Tal der Pegnitz

Das Wetter am gestrigen Samstag war phantastisch. Zwar noch nicht so ganz die Temperaturen, bei denen "ältere Herrschaften" mit offenem Cabrio unterwegs sind, aber dennoch exzellentes Frühlingswetter.

So machten wir einen Ausflug mit Ziel Pegnitztal.

Unser erstes Etappenziel war Lauf, Verwaltungssitz des Landkreises Nürnberger Land, ca. 20 Kilometer östlich von Nürnberg gelegen.



Von Lauf aus fuhren wir via Hersbruck weiter ins obere Pegnitztal. Die Region wird auch Hersbrucker Schweiz genannt und ist ein Teil der Fränkischen Schweiz. Über die Fahrt hat meine Frau ein kleines "Road-Movie" gemacht.



Die stählernen und denkmalgeschützten Eisenbahnbrücken im Pegnitztal, die man auch im Film sieht, sind übrigens stark bedroht. Denn wenn es nach dem Willen der Bahn geht, dann sollen sie Beton-Konstruktionen weichen. Was die Idylle des Tales vernichten würde.

Zum Erhalt der Brücken gibt es eine Bürgerinitiative.

Artelshofen war unser nächster Zwischenstopp. Das Schloß gehört zu den sehenswerten Herrensitzen, die man im ganzen Großraum findet.



Danach ging es weiter nach Lungsdorf. Impressionen vom Pegnitz-Ufer, wo sich ein Enten-Paar gütlich tat. Lungsdorf nennt sich selbst Perle des Pegnitztals, nicht zu unrecht, wie man meinen darf. Das Örtchen kuschelt sich geradezu an die umgebenden Kalksandstein-Felsen des Frankenjura.



Die Felsen des Pegnitz-Tales sind übrigens ein bei Kletterern beliebtes Revier.


Die Karte unten gibt einen Überblick über die Region, in der wir unterwegs waren.


Größere Kartenansicht

Sonntag, 4. März 2012

Die Störche von Ipsheim

In Ipsheim, einem Weindorf an der Fränkischen Bocksbeutelstraße. Die Weißstörche sind aus dem Winterquartier zurück. Einige überwintern sogar in Franken. Der Horst ist auf dem sogenannten Zehntkasten in der Ortsmitte nahe des Rathauses.



Die Langfassung des Films:



Technical Credits:
Video mit Sony HVR-HD1000E, Fotos mit Nikon D2H und Tamron 2,8/300 mm mit 1,4-fach Extender.


Infos über Ipsheim: www.ipsheim.de

Mittwoch, 8. Februar 2012

Baum-Patriarchen in Bayern

Im Winter steht sie kahl auf den Höhen des Frankenjura bei Kasberg, die Kunigundenlinde, der Sage nach 1.000 Jahre alt. Doch in der warmen Jahreszeit und im Scmuck ihres grünen Blattwerks präsentiert sie sich eindrucksvoll dem Betrachter.

Infos bei Wikipedia.


Die Tanzlinde von Effeltrich

Gleichfalls in der Fränkischen Schweiz, im Trachtendorf Effeltrich, findet sich eine mit 800 Jahren gleichfalls uralte Linde.

Sehenswert in Effeltrich ist auch die der Linde gegenüber liegende Wehrkirche Sankt Georg und der alljährliche Georgi-Ritt zu Ostern.



Und natürlich gibt es dann auch in Effeltrich attraktiv geschmückte Osterbrunnen.



Infos: www.effeltrich.de


Dem Tod geweiht: Die Bavaria-Buche bei Pondorf

Keine Überlebenschance hat Deutschlands ehedem schönster Baum.



Wohl aber wird die Bavariabuche in ihren "Kindern" witerleben, den Setzlingen, die man um den sterbenden Baum-Patriarchen angepflanzt hat.

Montag, 30. Januar 2012

Altötting - die bedeutendste Wallfahrt Bayerns

"Das Herz Bayerns und eines der Herzen Europas", so nannte Papst Benedikt XVI. den Wallfahrtsort Altötting (im Bild oben die Gnadenkapelle mit der Schwarzen Madonna und der Herzgruft der Wittelsbacher). Seit mehr als 1250 Jahren ist die Stadt geistliches Zentrum Bayerns und seit mehr als 500 Jahren bedeutendster Marienwallfahrtsort Deutschlands. Außerdem gehört Altötting zu den "Shrines of Europe", den sechs wichtigsten Marienwallfahrsorten Europas.

Herz-Grablege der ältesten europäischen Dynastie

Die Körper der Wittelsbacher Regenten wurden in München beigesetzt, in der Theatinerkirche, dem Frauendom, in Sankt Bonifaz und in Sankt Michael. Ihre Herzen aber in der Gnadenkapelle in Altötting. Diese Sitte der Herzbestattung, seit dem frühen Mittelalter praktiziert, rührt daher, daß seit der Antike die Ansicht bestand, daß das Herz der Sitz der Seele und des Charakters einer Person sei.

Die Herzbestattung war daher ein Ritual, das im Spätmittelalter und bis in die Neuzeit bei hochgestellten Persönlichkeiten - so auch bei den römisch-deutschen Kaisern - zur Anwendung kam.

Das Stamm-Kloster der Wittelsbacher ist übrigens Scheyern, nahe Pfaffenhofen an der Ilm.



Der letzte deutsche Heilige

In Altötting stoßen wir auch auf die Spuren des als letzten Deutschen 1934 heilig gesprochenen Heiligen Bruder Konrad von Parzham.

Als Johannes Birndorfer wurde er 1818 auf dem Venus-Bauern-Hof in Parzham im Rottal geboren.

Bestimmt, dereinst den Hof zu erben und ein Leben als Bauer zu führen, fühlte sich bereits der junge Johann zu Gott hingezogen. 1841 trat er in den Dritten Orden des heiligen Franziskus zu Altötting ein. Nach einer Reihe von Stationen war er als Bruder Konrad ab dem Jahr 1852 bis zu seinem Tod 1894 als Pförtner des Kapuziner-Klosters Sankt Anna in Altötting tätig.

Schon zu Lebzeiten wurde er wegen seiner Güte und Mildtätigkeit von den Menschen wie ein Heiliger verehrt. 1930 sprach die katholische Kirche Bruder Konrad selig, schon vier Jahre später wurde er von Papst Pius XI. heilig gesprochen. Diese Heiligsprechung wird allgemein auch als Antwort des (deutschen) Papstes auf den Nationalsozialismus in Deutschland gewertet.

Ein Blick in die Mönchsgruft des Kapuziner-Klosters Sankt Anna (das seit 1961 Bruder-Konrad-Kloster heißt), Beisetzungsort auch des Heiligen Bruders Konrad von Parzham.



Infos:

- www.altoetting.de
- www.bruder-konrad.de
- http://bruder-konrad-hof.de

Sonntag, 29. Januar 2012

Ausflugs-Tipps für Winterfreunde

Der leidenschaftliche Winter-Fan, der packt ja jetzt seine Ski und macht sich auf den Weg in die Alpen. War dieses Wochenende anhand der Staus auf Bayerns Autobahnen deutlich merkbar. Für diejenigen, die ihre Nerven schonen und es etwas geruhsamer angehen wollen haben wir die alternativen Ausflugs-Tipps. Einer davon auch durchaus für Wintersportler geeignet.

Winter im Fichtelgebirge

Der Ochsenkopf ist das einzige mit Sesselliften ausgestattete Skigebiet in Franken. Das Gebiet besteht aus zwei Abfahrten, der Nord- und der Südabfahrt. Die Talstation der Nordabfahrt befindet sich am Ortsrand von Bischofsgrün, die der Südabfahrt in Fleckl bei Warmensteinach. Die beiden Abfahrten des Skigebiets sind ebenfalls mit Abstand die längsten Frankens. Einziges Manko für sehr sportliche Fahrer sind längere flache Abschnitte, vor allem in der Südabfahrt. Für Anfänger und Kinder ist das Skigebiet aber gerade deshalb ideal!

Und wer ohne Pisten-Trubel auskommt, der findet am Fichtelsee sein Revier für ausgedehnte Spaziergänge und den Genuß verschneiter Winterlandschaften vor.

Sich aber, wie die Verursacher dieser Spuren, aufs Eis zu wagen, davon raten wir dringend ab. Denn die Warnschilder sind nicht umsonst allenthalben aufgestellt.


Künstlerkolonie Kallmünz

Ein weiteres beliebtes Ziel für einen Tages-Ausflug ist uns Kallmünz in der Oberpfalz (Landkreis Regensburg) am Zusammenfluß von Naab und Vils.

Die winterlich zugefrorene Naab und das pittoreske Städtchen bieten eine Vielzahl interessanter Fotomotive.

Winter in Kallmünz, Landkreis Regensburg, Oberpfalz, Bayern, die zugefrorene Naab mit Blick auf die alte Brücke und die Altstadt.

Kallmünz ist übrigens noch heute eine Künstlerkolonie, eine Rolle, die zu Beginn des 2o. Jahrhunderts begründet worden ist. Hier in der Stadt am Zusammenfluss von Naab und Vils verlobte sich übrigens Wassily Kandinsky mit seiner Malerkollegin Gabriele Münter.


Sanspareil - Ohnegleichen

Sanspareil im oberfränkischen Wonnsees (Landkreis Bayreuth) ist Europas schönster sentimentaler Landschaftspark und lohnt auch im Winter auf jeden Fall einen Besuch. Aber Vorsicht ist geboten! Denn die Wege und Treppen werden weder geräumt noch gestreut. Festes Schuhwerk ist also obligatorisch.

Anlegen ließ diesen Garten Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, die Schwester Friedrichs des Großen, im Jahre 1744. Als Architekten des Felsengartens gelten Joseph Saint-Pierre und Giovanni Battista Pedrozzi. Der Name des Parks geht auf den Ausruf einer Hofdame des Bayreuther Markgrafen zurück: "C'est sans pareil!" (Dies ist ohnegleichen!).

Den Felsengarten Sanspareil charakterisierte Markgräfin Wilhelmine in einem Brief an ihren Bruder, Friedrich den Großen: "Die Natur selbst war die Baumeisterin". Und in der Tat bestimmen natürliche bizarre Felsformationen im Buchenhain von Sanspareil das Bild des ab 1744 angelegten Gartens. In der Markgrafenzeit wurden einzelne Felsen und Höhlen nach Schauplätzen des französischen Romans "Die Abenteuer des Telemach" benannt.

Samstag, 28. Januar 2012

Nürnberger Herrensitze: Schoppershof

Der Herrensitz Schoppershof im gleichnamigen Nürnberger Stadtteil.



Der Nürnberger Stadtteil Schoppershof hat seinen Namen von dem Geschlecht Schopper, das 1267 erstmals erwähnt wird.

Der Herrensitz wurde 1370 erbaut und ist seit 1875 im Besitz der Tucher von Simmelsdorf.

Auch dieser Adelssitz ist in Privatbesitz und daher nicht zugänglich und kann auch nicht besichtigt werden.

Ähnliches / Links:

- Mein YouTube-Kanal
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Sonntag, 15. Januar 2012

Nürnberger Herrensitze: Das Petzenschloß

In unserer Reihe über Nürnberger Herrensitze (Patrizier-Schlösser) heute das Petzenschloß, das versteckt in der Nürnberger Südstadt (Stadtteil Lichtenhof) hinter der Gustav-Adolf-Kirche und dem Südbad liegt.



Das Schloß ist noch heute im Besitz der Familie Petz (seit 1583), die ab dem 17. Jahrhundert den Namen Petz von Lichtenhof trägt (und deshalb auch nicht öffentlich zugänglich). 1632 war es vorübergehend Hauptquartier des Königs Gustav Adolf von Schweden im Dreißigjährigen Krieg. 1910 bis 1911 erfolgten erhebliche Umbauten durch den Nürnberger Architekt Rudolph Behringer.

Die Wirtschaftsgebäude des Schlosses wurden 1944 im Zweiten Weltkrieg zerstört (am 24. Mai 1552 im Zweiten Markgrafenkrieg war das Schloß bereits einmal abgebrannt und dann wieder aufgebaut worden). Der Wassergraben und die Befestigungsanlagen sind heute noch schön sichtbar.



Im Bild unten mag man erkennen, wie versteckt die kleine Burg hinter der Gustav-Adolf-Kirche liegt.

Dienstag, 3. Januar 2012

Der Mögeldorfer Kirchenberg



Auf dem Mögeldorfer Kirchen- und Burgberg - Nürnberger Impressionen - Der Kirchenberg des Nürnberger Stadtteils Mögeldorf gehört zu ältesten Siedlungsteilen der einstmals Freien Reichsstadt. Mögeldorf, früher auch Megelendorf genannt, wurde am 6. Mai 1025 erstmals urkundlich erwähnt und ist damit 25 Jahre älter als Nürnberg selbst (erste urkundliche Erwähnung 1050, Freilassung der Sklavin Sigena).

Konrad II. (Konrad der Ältere), König des Ostfrankenreiches und König von Italien, später Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, nutzte Mögeldorf als "Außenstelle" seines Hofes.

Im Mittelalter und in der Renaissance erbauten am idyllisch über der Pegnitz gelegenen Kirchenberg mehrere Nürnberger Patrizierfamilien Landsitze.

Auf dem Friedhof der gotischen Kirche finden wir, wenn auch in deutlich geringerer Zahl, die für Nürnberg typischen Grabplatten, die wir von den großen mittelalterlichen Friedhöfen, dem Johannisfriedhof und dem Rochusfriedhof, kennen.

Feinkost Langer, dessen Laden in historischem Haus man im Film sieht, ist übrigens ein Geheim-Tipp unter Feinschmeckern und den Liebhabern feiner Käse.

Gärten hinter der Veste - die Nürnberger Nordstadt

Hinter der Kaiserburg gen Norden erstreckt sich die Nürnberger Nordstadt. Anders als die Südstadt ist sie in ihren Stadtteilen Maxfeld und Gärten hinter der Veste (Gärten h.d.V.) geprägt von der großbürgerlichen Architektur des frühen 20. Jahrhunderts.

So finden wir dort beeindruckende und bestens renovierte Zeugnisse des Jugendstils, so wie hier in der Krelingstraße.

In der Krelingstraße wohnte übrigens Hans Sachs. Nein, nicht der Schuhmacher aus den Meistersingern von Nürnberg, sondern der Oberstaatsanwalt und Ratefuchs bei Robert Lemkes "Was bin ich?", dem heiteren Beruferaten, von der ARD bzw. dem BR von 1955 bis 1989 ausgestrahlt.