"Das Herz Bayerns und eines der Herzen Europas", so nannte Papst Benedikt XVI. den Wallfahrtsort Altötting (im Bild oben die Gnadenkapelle mit der Schwarzen Madonna und der Herzgruft der Wittelsbacher). Seit mehr als 1250 Jahren ist die Stadt geistliches Zentrum Bayerns und seit mehr als 500 Jahren bedeutendster Marienwallfahrtsort Deutschlands. Außerdem gehört Altötting zu den "Shrines of Europe", den sechs wichtigsten Marienwallfahrsorten Europas.
Herz-Grablege der ältesten europäischen Dynastie
Die Körper der Wittelsbacher Regenten wurden in München beigesetzt, in der Theatinerkirche, dem Frauendom, in Sankt Bonifaz und in Sankt Michael. Ihre Herzen aber in der Gnadenkapelle in Altötting. Diese Sitte der Herzbestattung, seit dem frühen Mittelalter praktiziert, rührt daher, daß seit der Antike die Ansicht bestand, daß das Herz der Sitz der Seele und des Charakters einer Person sei.
Die Herzbestattung war daher ein Ritual, das im Spätmittelalter und bis in die Neuzeit bei hochgestellten Persönlichkeiten - so auch bei den römisch-deutschen Kaisern - zur Anwendung kam.
Das Stamm-Kloster der Wittelsbacher ist übrigens Scheyern, nahe Pfaffenhofen an der Ilm.
Der letzte deutsche Heilige
In Altötting stoßen wir auch auf die Spuren des als letzten Deutschen 1934 heilig gesprochenen Heiligen Bruder Konrad von Parzham.
Als Johannes Birndorfer wurde er 1818 auf dem Venus-Bauern-Hof in Parzham im Rottal geboren.
Bestimmt, dereinst den Hof zu erben und ein Leben als Bauer zu führen, fühlte sich bereits der junge Johann zu Gott hingezogen. 1841 trat er in den Dritten Orden des heiligen Franziskus zu Altötting ein. Nach einer Reihe von Stationen war er als Bruder Konrad ab dem Jahr 1852 bis zu seinem Tod 1894 als Pförtner des Kapuziner-Klosters Sankt Anna in Altötting tätig.
Schon zu Lebzeiten wurde er wegen seiner Güte und Mildtätigkeit von den Menschen wie ein Heiliger verehrt. 1930 sprach die katholische Kirche Bruder Konrad selig, schon vier Jahre später wurde er von Papst Pius XI. heilig gesprochen. Diese Heiligsprechung wird allgemein auch als Antwort des (deutschen) Papstes auf den Nationalsozialismus in Deutschland gewertet.
Ein Blick in die Mönchsgruft des Kapuziner-Klosters Sankt Anna (das seit 1961 Bruder-Konrad-Kloster heißt), Beisetzungsort auch des Heiligen Bruders Konrad von Parzham.
Infos:
- www.altoetting.de
- www.bruder-konrad.de
- http://bruder-konrad-hof.de
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vor 5 Jahren
Sehr schöne Fotos und in der Stube ist so schön urig, da müsste man fast ein Restaurant drauß machen. ;-)
AntwortenLöschenSchöne grüße
Christina
Vielen Dank, Christina!
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